Alternativ-Programm der Messdiener - Sommer ohne Lagerluft geht nicht

Eigentlich sollte es in diesem Jahr für die Messdiener nach Surwold gehen, so war der Plan. Doch dieser änderte sich unter Covid-19 nicht nur ein Mal. „Aber ein Sommer ohne Messdienerlager ist wie eine Messe ohne Pfarrer“, fand der Vorstand und entwarf eine Alternative für „Daheim“.

Eigentlich sollte es in diesem Jahr nach Surwold gehen, so war der Plan. Doch dieser änderte sich unter Covid-19 nicht nur ein Mal.

Schon Anfang des Jahres stand das komplette Messdienerlager 2020. Alles war gebucht, und die Anmeldungen waren zahlreich. Doch im Frühjahr war klar, dass das Zeltlager nicht stattfinden kann, zumindest nicht in Surwold auf einem Zeltplatz. „Aber ein Sommer ohne Messdienerlager ist wie eine Messe ohne Pfarrer“, fand der Vorstand des Ferienlagers und plante kurzerhand ein Alternativprogramm.

Nach Absprache mit dem Seelsorgeteam der Pfarrgemeinde St. Martinus und Ludgerus sowie dem Ordnungsamt der Stadt wurde so ein Programm erstellt, das sowohl den Hygienevorschriften als auch den Interessen der Kinder entsprechen sollte. Doch auch dieses Programm drohte abgesagt zu werden, nachdem ein regionaler Lockdown die alten Beschränkungen ab den 24. Juni wieder ins Leben gerufen hatte.

Auch da gab der Vorstand, der aus Antony Kottackel, Pauline Rensing und David Skerhut bestand, nicht auf und setzte alle Hebel in Bewegung, damit das Alternativprogramm dennoch stattfinden konnte. Und als das Gesundheitsamt des Kreises Warendorf seine Zustimmung erteilte, waren die Erleichterung und Freude war auf allen Seiten groß.

Das Lager bestand aus 25 Leitern und 72 Kindern, die sich motiviert und fröhlich auf das Programm freuten. Damit die Kinder immer Spaß haben und auch Spiele und Stationen zusammen meistern konnten, blieben sie die kompletten acht Tage lang in ihrer Bezugsgruppe. In diesen Gruppen musste der Mindestabstand nicht eingehalten werden.

Zudem war es wichtig, dass die einzelnen Gruppen, die den Zelt-Teams im ursprünglichen Messdienerlager entsprachen, sich nicht untereinander vermischten. Sollte der Kontakt doch näher sein, setzte man kurzerhand den Mund-Nasen-Schutz auf. Das war für keinen ein Problem, heißt es im Bericht der Messdiener.

Am 29. Juni startete das Lager am Nachmittag mit dem Eröffnungsgottesdienst, der unter der Leitung von Pfarrer Antony Kottackal und mit der Unterstützung der Leiter das Thema „Selbstliebe” behandelte. Danach ging es in den einzelnen Gruppen zum Stafettenlauf. Dabei durften die Gruppen ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Sie fuhren mit den Fahrrädern durch ganz Sendenhorst und bewältigten verschiedene Aufgaben.

In den nächsten Tagen trafen sich die Teilnehmer morgens mit ihren Fahrrädern zu verschiedenen Uhrzeiten auf dem Kirchplatz. Von dort gingen sie mit Mund-Nasen-Schutz zur Händedesinfektion, Symptomabfrage und Körpertemperatur-Überprüfung, damit sichergestellt war, dass die Kinder sowie Leiter gesund sind.

Es folgten verschiedene Stationen, die entweder vormittags oder nachmittags im gesamten Ort stattfanden, wie zum Beispiel das „Spiel des Lebens” auf dem Schulhof der Montessori-Schule, „Mein Mann kann” vor der Realschule oder die Gestaltung einer Fotostory im Alten Pastorat. Zudem standen für jede Gruppe ein Ausflug zum Wasserskifahren und zum Klettern nach in Hamm sowie eine Übernachtung im „Himmelreich“ auf dem Plan. Mittags gab es für die etwa 20 Kinder eine Betreuung, da sie nicht nach Hause konnten. Aufgrund des schlechten Wetters wurde die eine oder andere Aktion kurzerhand in das Spaßbad „Maximare“ oder in die Sendenhorster Sporthallen verlegt.

Das Thema „Desinfektion“ war allgegenwärtig – sowohl Hände als auch Toiletten, Waschbecken und genutzte Materialien wurden stets gesäubert und desinfiziert. „Ein großes Lob gilt den Leiter“, stellte der Lager-Vorstand fest. „Aber auch die Kinder waren sehr verantwortungsbewusst und motiviert, was das Alternativprogramm des Messdienerlagers sehr angenehm machte.“

Am Donnerstag wurde sogar das obligatorische Bergfest gefeiert, das zumindest für ein gewisses „Lagerfeeling” sorgte. Das bewährte Kochteam zauberte viele Leckereien für das Bergfestbüfett. Die Kinder und Leiter schlemmten begeistert. Während des Wochenendes gönnten sich alle eine kleine Lagerauszeit.

Der geplante Fackelgottesdienst zum Abschluss musste aufgrund des schlechten Wetters in die St.-Martin-Kirche verlegt werden. „Abgedämmtes Licht und zahlreiche Kerzen erleuchteten den Kirchenraum stimmungsvoll“, so die Messdienerleiter. „Ein kleiner Trost für die ausgefallene Fackelmesse.“

Lars Rother gestaltete zusammen mit den Pfarrern Antony Kottackel und Clemens Lübbers den Gottesdienst, der unter dem Gedanken „Ein Licht im Dunkeln sein” stand. Nach der Messe erklang das Lied „Time to say goodbye“. „Es war trotz Covid-19 ein schönes Messdienerlager. Aber alle haben die Hoffnung, nächstes Jahr auf einem Zeltplatz wieder in Zelten schlafen und 13 Tage Spaß und Ferienlagerfeeling haben zu können“, heißt es im Lagerbericht. „Das Lagerleiterteam bedankt sich ganz herzlich bei allen Helfern, Sponsoren, Teilnehmern und besonders bei Pauline Rensing und David Skerhut, ohne deren Bemühungen dieses Alternativprogramm nicht hätte stattfinden können.

(Bericht der Westfälischen Nachrichten vom 15.07.2020)