6. Station: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch

Zuschauer am Weg: Sie schauen genau hin, lassen sich nicht die kleinste Regung entgehen, als würden sie angesichts des Leids anderer erst mit sich selbst wirklich in Fühlung geraten. Aber um den Leidenden geht es dabei nicht wirklich.

 

Und dann ist da in der Menge eine, die wirklich hinschaut, deren Blick wie ein Tuch ist, in das der Gequälte sein Antlitz hineindrücken kann. Er hinterlässt Spuren in ihrer Seele und ist nicht länger allein.

 

Öffne mir das Herz, Herr, dass ich nicht zu den Gaffern am Straßenrand gehöre, sondern wie Veronika die Spuren des Leids in mich hineinnehme und mitleide.

 

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Text: Schwester M. Ancilla Röttger | Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben